E-Commerce-Erfolg in der Apotheke

Jun 6 / Michael Groh - Apotheker, Digitalexperte

E-Commerce-Herausforderung in der Apotheke 

und das Geheimnis einer erfolgreichen Shop-Lösung

E-Commerce zur Kundenbindung

Eine E-Commerce Lösung (Online-Shop, Vorbestell-Plattform oder Apotheken-App) kann ein Service sein, der maßgeblich zu einer langfristigen Kundenbindung beiträgt – insbesondere in Kombination mit einem kundenorientierten Botendienst.

Aktiver Bewerbung der E-Commerce-Lösung

Allein an den Marketingbudgets der internationalen Versandapotheken ist zu erkennen, dass eine eine E-Commerce Lösung nie einen Selbstläufer darstellt. Diese muss, wie jeder andere Service, aktiv beworben werden. Wie bereits im vorherigen Blogpost dargestellt, ist die Online-Bewerbung der apothekeneigenen E-Commerce-Lösung keine skalierbare Option für die inhabergeführte Apotheke.

Bewerbung am POS

Die große Chance der Apotheke vor Ort liegt in dem Kundenkontakt am POS (Point-of-Sale). Wie Erfolgsanalysen von Blue ergeben haben, sind die Effekte von Werbemitteln, die dem Kunden lediglich mitgegeben werden, sehr limitiert. Die einzige Maßnahme, die zu einer signifikanten Nutzersteigerung führt, ist die Aktivierung direkt am POS. Hierfür ist es entscheidend, dass der Prozess der Aktivierung schnell und vor allem für den Kunden einfach abläuft. Wenn die App nicht direkt im POS gedownloadet wird und auch der Registrierprozess nicht direkt abgeschlossen wird, vergisst der Kunde es i.d.R. direkt wieder, wenn er die Apotheke verlassen hat – Werbemittel, wie Flyer werden üblicherweise direkt weggeworfen.

Status quo E-Commerce

Mobile Apps haben zum einen viele Vorteile in der Usability. Zum anderen ist jedoch einer der größten Nachteile die hohe Eintrittsbarriere: Der Download der App und anschließend notwendige Registrierungsprozess ist erfahrungsgemäß zu langwierig, um direkt während des Aufenthalts in der Apotheke zu erfolgen.

Die Lösung

Wie sich herausstellt, sind die E-Commerce-Lösungen i.d.R. nicht dazu geeignet, direkt am POS (Point-of-Sale) beworben zu werden. Der Lösungsansatz, den Blue mit den Partner-Apotheken umsetzt, ist die einfache Etablierung eines Werbekanals, direkt am POS. Dieser Werbekanal kann anschließend verwendet werden, um die E-Commerce Lösung an die Kunden zu bewerben.

Motivation des Kunden

Hinzu kommt, dass der Bedarf für eine bequeme Bestellung von Zuhause, am niedrigsten ist, wenn der Kunde gerade am POS (Point-of-Sale) steht und gerade seine Medikamente erhalten hat.

Der Werbeerfolg für E-Commerce-Lösungen ist signifikant höher, wenn der Kunde angesprochen wird, während er zuhause ist – beispielsweise 2-3 Monate nach dem Besuch in der Apotheke und wenn die letzte Arzneimittelpackung fast aufgebraucht ist.

Transaktionale Motivation am POS

Große Erfolge können die Partner-Apotheken vor allem verzeichnen, wenn Sie den Kunden am POS (Point-of-Sale) beispielsweise mit Sofort-Rabatten, die an die direkte Aktivierung der digitalen Lösung auf dem Smartphone gekoppelt sind, incentivieren (z.B. Whatsapp-Newsletter-Aktivierung mit Sofortrabatt am POS).
So können die Apotheken den Kontakt zum Kunden für 3 € statt für 100 € erreichen (siehe vorheriger Blogpost).

Weitere Möglichkeiten

Wenn der Werbekanal zum Kunden einmal etabliert ist, können über ihn alle Services und Neuigkeiten – die entsprechend im strategischen Fokus der Apotheke sind – beworben werden:
 Neues Angebot von pharmazeutischen Dienstleistungen
 Neuer Weg, um das E-Rezept einzulösen
 Monatliche Angebote in der Apotheke
 Monatliche Angebote im Online-Shop
 Neue Services wie Ernährungsberatung, POC-Bluttests (Point-of-Care), etc.
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Inhaber-Frage zur Analyse und Zielsetzung:

Wenn Sie die Möglichkeit hätten, Ihre Kunden digital zu erreichen, welche Themen würden Sie dann, aufgrund welcher strategischen Zielstellung bewerben?
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