Kundenabwanderung in der Apotheke

Jun 8 / Michael Groh - Apotheker, Digitalexperte

Das Größte Zukunftsproblem der Apotheke hat bereits begonnen…

… schon in 2023: 15 % weniger Kundschaft als vor Corona

Steigender Digitalisierungs-Grad

Der steigende Digitalisierungsgrad der Bevölkerung wird sich langfristig durchsetzen. Dadurch ist dieser Trend besonders ausschlaggebend für die Entwicklungen im Apothekenmarkt.

Wer sich hier nicht anpasst, auf die Herausforderungen reagiert und die neuen Möglichkeiten nutzt, wird langfristig nicht bestehen können.

In der Bevölkerung kann man den zunehmend steigenden Digitalisierungsgrad deutlich beobachten. Auch immer ältere Menschen haben einen immer besseren Zugang und vor allem Umgang mit digitalen Medien. Das ist vor allem von immer größerer Relevanz für die Apotheke, weil zunehmen die Zielgruppe der Apotheken-Kundschaft betroffen ist.

Dadurch, dass Themen wie E-Rezept, Telemedizin oder auch die assistierte Telemedizin in den Apotheken vom Gesetzgeber aktiv nach vorne getrieben werden, wird dieser Trend im Gesundheitssystem noch einmal zusätzlich beschleunigt.

Entwicklungen wie das E-Rezept führen dazu, dass für immer mehr Prozesse die physische Anwesenheit des Patienten in der Arztpraxis oder Apotheke nicht mehr zwingend notwendig ist. Dadurch zeichnet sich immer mehr ab, dass der regionale Standortfaktor, der in der Vergangenheit eminent wichtig war, in der Zukunft immer mehr an Bedeutung verlieren wird.

- 15 % Weniger Kundenfrequenz in der Apotheke vor Ort im Vergleich zu vor Corona

Die aktuellen Zahlen sind eindeutig: Bereits in 2023 ist ein deutlicher Rückgang der Kundenfrequenz in der öffentlichen Apotheke um ca. 15% im Vergleich zu noch vor 3 Jahren zuvor zu beobachten.

Welche Auswirkungen hat das auf die einzelne Apotheke?

Die Apotheke hat also schon heute mit 15 % weniger Kundenfrequenz und den damit einhergehenden Umsatz- und Ertragseinbüßen zu kämpfen. Darüber hinaus gehen die große Datenanalysen davon aus, dass nun durch die Verbreitung des E-Rezepts die Kundenfrequenz in der öffentlichen Apotheke weitere 10% Kundenfrequenz in Gefahr sind.

Während die kurzfristige Entwicklung im Einzelfall – verursacht durch regionale Einflüsse, wie die Schließung einer nahegelegenen Apotheke oder Neueröffnung einer Arztpraxis – vom deutschlandweiten Trend abweicht, ist davon auszugehen, dass der langfristige Trend sich stetig fortsetzen wird.

Die Unternehmerische Entscheidung, wann der richtige Zeitpunkt ist, um in die Kundenbindung zu investieren, muss jeder Apothekeninhaber für sich selbst treffen.


Mal angenommen, die Politik hilft uns nicht – geben wir dann auf?

Der klare Fokus sollte laut den Digitalexperten von Blue aktuell darauf liegen, das aktuelle Bestandskundengeschäft in der Apotheke abzusichern.
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Inhaber-Frage zur Analyse und Zielsetzung:

Wie kann sichergestellt werden, dass die Kunden, die heute in der Apotheke kaufen und Rezepte einlösen, morgen immer noch in der Apotheke kaufen und Rezepte einlösen und nicht zukünftig in den Versandhandel abwandern?
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